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QUEERströmung wird regionale Anlaufstelle für LSBTI*-Flüchtlinge

Eine Gruppe unter den nach Deutschland Geflüchteten befindet sich in einer doppelt schwierigen Situation: Zu den politischen Gründen für die Flucht und den belastenden Erfahrungen während der Flucht kommt die Bedrohung, als lesbische Frau, schwuler Mann, bisexueller, trans*- oder intergeschlechtlicher Mensch (LSBTI*) diskriminiert zu werden.

Damit diese Menschen nicht auf sich allein gestellt sind, hat die Niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt am Montag, den 19. September 2016 in Hannover eine landesweite Vernetzungsstelle für die Belange von LSBTI*-Flüchtlingen eröffnet. „Diese Vernetzungsstelle für Menschen, denen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität Diskriminierungen drohen, ist ein weiterer wichtiger Baustein der weltoffenen und toleranten Willkommenskultur in Niedersachsen“, sagte die Sozialministerin bei der Eröffnung:

„Integration wird nur gelingen, wenn wir die zu uns kommenden Menschen nicht ausgrenzen, sondern ihnen den Weg in die Gesellschaft ebnen.“

Die Vernetzungsstelle unterstützt Einzelpersonen, Selbsthilfeorganisationen und ehrenamtlich im LSBTI*- Bereich Tätige ebenso, wie Unterkünfte und Verwaltungen. Sie wird ein Netzwerk aufbauen, in das landesweit alle Einrichtungen und Initiativen eingebunden werden, die sich mit den Belangen von LSBTI*-Geflüchteten beschäftigen. Außerdem werden Weiterbildungen und Qualifizierungen angeboten.

„Die Arbeit mit Geflüchteten wird für soziale Einrichtungen, von Kindergärten über Arbeitsämter bis hin zu queeren Zentren, eines der zentralen Themen der nächsten Jahre sein – sowohl öffentliche als auch Einrichtungen in freier Trägerschaft müssen sich mit diesem Thema auseinandersetzen“, erläuterte Projektkoordinator Kadir Özdemir (andersraum e.V.): „Wie dringend die Arbeit mit queeren Geflüchteten ist, hat sich bereits an den ersten Tagen des Betriebs der Vernetzungsstelle gezeigt.“ Anrufe und E-Mails, die die Vernetzungsstelle erreichten, hätten die ganze Bandbreite des Hilfsbedarfs gezeigt, so Özdemir.

Für den Bereich Wilhelmshaven/Friesland wird der Verein QUEERströmung e.v. als regionale Anlaufstelle dienen.

jan meggers | QUEERströmung e.V.

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